Rede von Katrin McClean am 13.12.2014
während der Demo zum Friedenswinter, an der Mönckebergstraße Hamburg
Liebe Passanten, liebe Menschen hier auf den Straßen von Hamburg.
Sicher fragen sich jetzt manche von Ihnen, Herrgott nochmal, müssen die ausgerechnet jetzt den ganzen Verkehr blockieren? Es ist kurz vor Weihnachten, und ich muss noch so viel besorgen und machen und tun.
Ich bitte Sie einfach, halten Sie einen Moment an, und erinnern Sie sich daran, dass der Frieden, in dem wir leben, keine Selbstverständlichkeit mehr ist.
Eigentlich ist es gut und richtig, dass es uns gut geht, dass aus unseren Wasserhähnen trinkbares Wasser und aus unseren Steckdosen Strom kommt. Dass der Himmel nicht dröhnt von Bombenflugzeugen, dass wir keine Angst vor Hunger, Durst, Kälte oder Artilleriefeuer haben müssen.
Doch, während wir uns in den nächsten Tagen mit Geschenken überhäufen, gibt es auf dieser Welt Eltern, die nicht einmal wissen, ob sie ihre Kinder am Weihnachtstag satt bekommen. Ob sie die nächste Nacht überhaupt überleben werden. Und das kann uns nicht egal sein.
Denn die Politik unseres Landes trägt eine Mitschuld an diesem Leid. Als drittgrößter Rüstungsexporteur beliefern wir über Umwege Terrorgruppen und militante Diktaturen mit Waffen. Als NATO-Mitglied und treuer Bündnispartner der USA unterstützen wir geostrategische Kriege, die heuchlerisch Friedensmissionen genannt werden.
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